Acrylfarbe
Acrylfarben, -lacke oder -anstriche basieren auf wasserverdünnbaren Kunststoffdispersionen, die zu einem wasserfesten Film austrocknen. Diese auf der Basis von polymerisierten Acrylsäureestern hergestellten Produkte sind zuerst um 1950 in den USA, später auch in Europa von Künstlerfarbenfabriken für den Gebrauch des Malers hergestellt worden.
Acrylfarbe kann ebenfalls als Alternative zu Ölfarbe und mit den hier üblichen Techniken verwendet werden.
Die Trockenzeit der reinen Acrylfarbe ist sehr kurz (10 bis 30 min.), kann aber mit Malmitteln künstlich verlängert werden. Die Farbe kann in Impastotechnik mit Pinseln oder Malmessern aufgetragen werden und trocknet auch in starken Schichten ohne Risse. Die getrocknete Farbe ist leicht glänzend und bildet einen elastischen Film auf dem Malgrund. Acrylfarbe kann auf jedem fettfreien Malgrund (Leinwand, Holz, Metall und andere) verwendet werden.
Arbeitsgeräte lassen sich mit Wasser reinigen, erst bei Trocknung wird die Farbe wasserunlöslich und muss mit speziellen Lösungsmitteln entfernt werden. Im Gegensatz zu Ölfarbe hat Acrylfarbe beim Vermalen einen geringeren Geruch.
Im Bau- und Heimwerkerbereich haben sich Acryllacke gegen vergleichbare Produkte wie Nitro- oder Alkydharzlacke weitgehend durchgesetzt, hauptsächlich wohl auf Grund der Tatsache, dass meist statt einer synthetischen Verdünnung (z. B. Universalverdünnung) Wasser verwendet werden kann − es gibt aber durchaus auch lösungsmittelbasierte Acryllacke.
Diese Acrylfarben aus dem Baumarkt haben andere Pigmente, als Künstlerfarben; sie bleichen u. U. schneller aus, sind wenig brillant und nicht so fein. Wandfarbe wird hart und eignet sich deshalb bei dickem Auftrag weniger für flexible Träger wie Leinwand; die Farbe kann aufplatzen. Ihre Leuchtkraft ist im Vergleich geringer und sind sie matter. Zum Malen eigenen sie sich deswegen nur eingeschränkt. Für große Formate als Grundierung können sie günstiger Ersatz sein. Abtönfarben haben meist eine höhere Qualität und eigenen sich besser.
Wie auch andere Malfarben besteht Acrylfarbe aus drei Bestandteilen:
- Lösemittel, welche die Bindemittel lösen und beim Trocknen der Farben verdunsten. Im Gegensatz zur Ölfarbe ist es hier Wasser. Durch die Verdunstung des Wassers verliert die Farbmasse an Volumen.
- Bindemittel dienen der Verbindung der Pigmentteilchen untereinander und dieser mit dem Untergrund. Acrylbindemittel bestehen aus Kunstharzteilchen, welche sich in hoher Konzentration im Wasser befinden. Bei der Verdunstung des Wassers lagern sich die Teilchen enger zusammen und bilden einen elastischen, wasserunlöslichen Film. Die Art des Bindemittels bestimmt die Eigenschaften der Farbe in z. B. Elastizität, Verdünnbarkeit, Haftung.
- Pigmente. Es gibt organische und anorganische Pigmente, sowie Effektpigmente. Neben dem Farbton sind wichtigste Eigenschaften Deckvermögen (Abdecken des Untergrundes) und Farbvermögen (Veränderung anderer Farbtöne).