Feuchtemessung – Elektrische Widerstandsmessung
Das GHH 91 der Fa. Greisinger ist ein hochgenaues Messgerät zur Messung der Gewichtsfeuchte. (Alternativ: Fa. Gann – vor allem bei Holzfeuchteprüfungen) Als Feuchtekriterium wird die elektrische Leitfähigkeit des Materials ausgewertet.
Uns geht es bei Baufeuchteprüfungen nicht um den tatsächlichen Gewichtsanteil von Wasser, sondern um die Beweisführung bzgl. der Rücktrocknungstendenz nach einem Feuchteschaden bis zum Zielwert der Ausgleichsfeuchte.
Bei diesem Hauptmessverfahren wird eine Stromquelle im Messgerät Gleichstrom mit einer bestimmten Spannung. Der Strom fließt über die erste Elektrode durch den Baustoff und über die zweite Elektrode wieder ins Messgerät zurück. Da die Spannung und die Stromstärke, die an den Elektroden anliegen, bekannt sind, kann nach dem Ohm’schen Gesetz daraus der elektrische Widerstand des Baustoffs errechnet werden. Dieser Widerstand ist umgekehrt proportional zur aufgenommenen Wassermenge.
Hat der Baustoff einen hohen Widerstand, ist der Feuchtegehalt gering, während ein niedriger Widerstand auf einen hohen Feuchtegehalt hinweist. Durch eine Batterie wird im Messgerät wird ein bestimmter Messstrom erzeugt. Über eine Elektrode fließt der Strom in den Baustoff, über eine zweite Elektrode fließt der Strom wieder zurück zum Messgerät. Die Spannung und die Stromstärke des Messstroms sind bekannt. Nach dem Ohmschen Gesetz kann man nun einen elektrischen Widerstand im Baustoff errechnen, dies erledigt das Messgerät selbstständig.
Hohe Widerstandmesswerte lassen auf niedrige Feuchte schließen, umgekehrt lassen niedrige Widerstandsmesswerte auf hohe Feuchte schließen. Unbedingt beachtet werden muss die eigene elektrische Leitfähigkeit des zu messenden Baustoffes, da diese sehr stark voneinander abweichen, die Messgerätehersteller liefern hierzu Umrechnungstabellen für einige Baustoffe.
Anwendung:
Die Messelektroden (Einschlag- oder Einstechelektroden) werden in Randdämmstreifen, Verputz, Holz oder Estrich eingestochen und ein willkürlicher Messwert abgelesen. Dieser kann über entsprechende Tabellen in Volumen- oder Gewichtsprozent umgerechnet werden.
Messfehler:
Im Baustoff befindliche Salze oder elektrisch leitfähige Materialien (alukaschierte PE-Folie, alukaschierte Dämmschichten, Bewehrungseisen) zeigen eine hohe elektrische Leitfähigkeit an, evtl. bis zum größtmöglichen Messwert des Gerätes. Beim Setzen von Kernlochbohrungen, in welche die Messelektroden eingeführt werden, ist auf vollständigen Kontakt zum Messwerkstoff zu achten.