Harze
1902: Entwicklung des ersten technisch brauchbaren Kunstharzes (Carl Heinrich Meyer): Phenol- Formaldehydharz („Laccaïn“), Ersatz für Schellack
1907: „Hitze und Druckpatent“ von Leo Hendrik Baekeland → Aushärtung von Phenolharzen: erste duroplastische Kunststoffe (Bakelit)
1910: Entwicklung des ersten öllöslichen Lackkunstharz → schnelle farbige Autolacke
bis heute: Entstehung vieler Typen von Kunstharzen und Modifizierung der Eigenschaften
Wichtig für Industrie (Rohprodukte für die Kunststofferstellung) : flüssige oder verflüssigbare Harze, die für sich allein oder mit Reaktionsmitteln (z.B. Härter oder Beschleuniger) ohne Abspaltung flüchtiger Komponenten durch Polymerisation oder Polyaddition aushärten (Duroplast)
Chemische Unterteilungen
Phenol-Formaldehydharz (PF- Harze, Bakelit)
Verwendung: Gehäuse von elektrischen Geräten (zwischen beiden Weltkriegen); guter Isolator für elektrischen Strom; heute immer noch vielseitige Verwendung (Ionenaustauscher)
Herstellung: Polykondensation von Formaldehyd und Phenol:
Aminoplast: Harnstoff-Formaldehyd (UF-Harz), Melamin- Formaldehyd- Harze (MF-Harze)
Herstellung: Polykondensation von Formaldehyd mit Harnstoff (unter Zugabe von Salzsäure) oder Melamin:
Epoxidharz:
härtbares Kunstharz (mit Zusatz von Härter von zähflüssig zu hart)
Verwendung als Gießharz; Verbundwerkstoff; Klebstoff
wichtigste Herstellung: Polyaddition und -kondesation aus mehrwertigen Phenolen und Epichlorhydrin (mit Alkalilauge)
Polyester-Harze (UP-Harze)
Herstellung auf Basis von ungesättigten Polyestern (mit weiteren Kunststoffkomponenten, wie Styrol)
Verwendung: Lacke, Gießharze; Verstärkung der Festigkeit durch Glasfaserzusätze, Schlauchliningverfahren (Kanalsanierung)
ABS-Harze
Mischung von Harz und Elastomer
Grundmonomere: Acrylnitril, Butadien, Styrol
wichtige Eigenschaften: Festigkeit, Schlagfestigkeit und Oberflächenhärte