Leinöl

Leinöl dringt ins Holz ein und polymerisiert im Innern des Holzes zu einer unlöslichen Verbindung. Dazu sättigt man das Holz durch Nass-in-nass-Auftrag und lässt das Öl aushärten. Besonders tief dringt reines, kalt gepresstes, rohes (also nicht gekochtes) Leinöl ein.

Gekochtes Leinöl eignet sich am besten für den Schlussanstrich und zur Farbenherstellung, da es schneller trocknet und stärker glänzt. Um den Trockenvorgang (d. h. die Polymerisation) zu beschleunigen wird Leinöl unter Luftabschluss verkocht. Dadurch entsteht eine anpolymerisierte Form des Öls, das sog. Hartöl. Werden diesem zusätzlich Trocknungsstoffe beigesetzt, erhält man Leinölfirnis.

Durch den Zusatz von Blei(II,IV)-oxid (Pb3O4) entsteht Bleimennige (fälschlich oft: Bleinmenninge), ein klassisches (aber giftiges) Holzkonservierungsmittel, das schon von den Phöniziern um 700 v. Chr. zur Konservierung von Schiffen sowohl innen wie außen angewendet wurde. Dabei wirkt das Blei giftig und bewuchshemmend in der Außenschicht und als Fungizid im Innenbereich. Heute wird eher Eisenoxid beigegeben, was die ungiftige Eisenmennige ergibt.