Projekt “D-MasterGuide”

Projekt-Kurzbeschreibung

Das Projekt D-MasterGuide entwickelt ein interaktives digitales Lernsystem für Lernende im Ausbau-Handwerk. Ziel des Systems ist es, den Medien-Kompetenzerwerb im Ausbau-Handwerk zu fördern. Das System stellt dazu für die Lernenden acht konkrete Berufsfeld-spezifische Lernstationen bereit, die auf Kernarbeits-Prozessen des Ausbaugewerbes beruhen (z. B. Angebotskalkulation oder Baustelleneinrichtung).

Über die Bearbeitung der Lernstationen erwerben die Lernenden Medienkompetenzen, beispielsweise zur rechtskonformen digitalen Baudokumentation, zur Qualitätsbeurteilung des heutigen breit verfügbaren digitalen Wissens oder zum Einsatz digitaler Hilfsmittel auf der Baustelle. Die Lernstationen werden durch didaktische Einführungsvideos und -animationen ergänzt. Diese legen den Praxisnutzen und die Notwendigkeit zum Erwerb der im Fokus stehenden Medienkompetenz auch auf emotionaler Ebene plausibel dar. Sie zeigen wie künftig in der Branche gearbeitet werden wird und stellen die Möglichkeiten als positive Vision dar, als alternativlose Entwicklung bzw. gesellschaftlicher Wandel.

Die Lernstationen werden in drei aufeinander folgenden Meistervorbereitungs-Kursen mit Anwendungspartnern aus dem Stuckateur‐Handwerk erprobt und durch ein ELSI- und Evaluations-Programm begleitet.

Das Projekt-Konsortium setzt sich folgende Ziele:

  • Einen Rahmen für Projekt- bzw. Handlungsorientiertes Lernen in der MstrV. des Stuckateur-Handwerks schaffen.
  • Digitale Lernsequenzen in der MstrV Teil 1 und Teil 2 (Stuckateur-Handwerk) am KomZet für Ausbau und Fassade (Rutesheim) konzipieren, realisieren, erproben, evaluieren und implementieren.
  • Acht am Ausbau-Handwerk ausgerichtete digitale Lernstationen zum Thema “WDVS – Wärmeverbundsysteme” einrichten, die das Verstehen, Arbeiten mit und Nutzen von digitalen Tools in “verschränkten” berufstypischen Handlungssituationen fördern.
  • Lernkultur fördernde Impulse (“Anchored Instructions”) für eine dauerhafte Implementierung der Lernstationen entwickeln und phasengerecht einsetzen.
  • Ein spezifisches, intelligentes Lernprozessführungssystem entwickeln, um die Lerndidaktik technologisch unterstützt umzusetzen.
  • Umfassend Akzeptanz-Wirkungen durch Evaluation (“360 Grad Ansatz” in Prä- und Post-Tests) ermitteln.


Die digitalen Lernstationen

Lernstation 1:
Arbeits-, Projektauftrag verstehen; Kunden beraten.
Die Lernenden tragen Kunden-Fragen und Experten-Antworten in eine vorgefertigte Tabelle ein, sehen Beispiele ein und filtern Beratungswissen durch Abfragen. Dabei erlernen sie, gespeichertes Wissen zu verändern, zu erweitern, zu ergänzen, zu optimieren und schließlich auf die konkrete Beratungssituation zu beziehen.

Lernstation 2:
Bau-Ist-Stand verstehen; Untergrund beurteilen.
Die Lernenden sammeln Bau-Ist-Situationen und erstellen einen technischen Fotokatalog und schaffen damit die Voraussetzungen für Beweissicherung auch in der vorausschauenden Gefährdungsbeurteilung, z.B. indem sie kritische Positionen markieren. Dadurch erfahren die Lernenden beispielsweise, die Qualität der
Zustandsermittlung zu beurteilen und in der Qualität der Fotodokumentation widerzuspiegeln.

Lernstation 3:
Bedenken anmelden.
Die Lernenden werden mit einem Ereignis situativ konfrontiert, das eine Bedenken-Anmeldung bzw. Nachtragsmanagement auslöst. Die Lernenden reagieren schriftlich oder mündlich und entscheiden über passende Kommunikationskanäle bzw. klären oder schlagen Detail-Optionen und -Alternativen vor. Damit
erlangen sie z. B. Kenntnisse zur Nutzung passender Medien, Sprache und Methoden für den notwendigen Eingriff in kritischen Situationen.

Lernstation 4:
Planung durchführen; Leistungsverzeichnis erstellen.
In Abhängigkeit von Fremd- bzw. Eigen-Leistungsverzeichnis erstellen die Lernenden eigene Planungen und Kalkulationen. Die Lernenden erstellen ein Angebot bzw. Leistungsverzeichnis, indem sie vorhandene Dokumente nach relevanter Information durchsuchen und insbesondere Informationen und Dokumente von Produkt-Anbietern in die bestehenden Dokumenten-Bestände integrieren. Damit werden Lernende beispielsweise befähigt Wissen aus Kalkulations- und Planungssystemen zur aktuellen Problemlösung in Dokumentbeständen zu sammeln.

Lernstation 5:
Werk- und Arbeitsplanung durchführen; Baustelle einrichten.
Die Lernenden richten Baustellen ein, indem sie simuliert einen Maschinenpark und eine Werkstatt ausstatten. Sie werden dadurch in die Lage versetzt, situativ je nach Anforderung eines der Szenarien auswählen, um eine reale zu planende Baustelle einzurichten. Dazu sammeln Sie Fotos und platzieren Objekte in einer dafür vorbereiteten digitalen Umgebung. So fügen sie beispielsweise Ressourcen zu bestehenden Medien-Beständen hinzu und lernen, Entscheidungen in der relevanten Planungssituation zu treffen.

Lernstation 6:
Arbeiten ausführen; Vom Lerner zum Akteur.
Die Lernenden nehmen Ausführungs-Abläufe mittels unterschiedlicher digitaler Geräte auf und speichern diese in deren persönlichem Lernbereich ab. Sie kommentieren die Ergebnisse aus fachlichen Gesichtspunkten und Gütekriterien aus der Dokumentation im Baugeschehen, auch unter Berücksichtigung der
Produktivitätsmessung anhand der Arbeitspaket- und prozessorientierten Wochenvorplanung und Mitschreibung im Baugeschehen. So erlernen die Nutzer beispielsweise, Qualitätskriterien aus Medienquellen in die analoge Realität zu übertragen.

Lernstation 7:
Qualität des erstellten Produkts überprüfen.
Lernende füllen eine Tabelle mit qualitativen Qualitätskriterien aus und erstellen somit eine Checkliste, die zur Selbst- und Fremdbeobachtung geeignet ist. Je nach Eignung fügen sie Ressourcen in Form von Bildern, Zeichnungen, Fotos oder Texten zu den tabellarisch angeordneten Merkmalen hinzu. So erlernen sie unter anderem, Handlungswissen zur Kontrolle von baulichen Details zusammenzutragen und wiederzuverwenden.

Lernstation 8:
Nächste Schritte benennen.
Lernende benennen Folgeschritte in Form von Teilprozessen bzw. Teilprojekten. Dazu verknüpfen sie das Ende des aktuellen Bauobjekts mit alternativen Elementen aus dem vorhandenen oder zu erstellenden Datenbestand (Verlinkung einfügen). Lernende erwerben so zum Beispiel das Wissen Zusammenhänge in Informationsdatenbanken herzustellen.

Projektlaufzeit:

3/2017 bis 8/2020

Download Plakat

Bilder aus den Erprobungen

Projektpartner

Projektleiterin:

Tina Roth
07152 / 30550-0
tina.roth@bz-af.de

Kompetenzzentrum Ausbau und Fassade

Berufsförderungsgesellschaft mbH –
Kompetenzzentrum für Ausbau und Fassade
Branchenzentrum Ausbau und Fassade

eBZ – eBusiness-KompetenzZentrum für Planen und Bauen gUG
(Konsortialführung)

imc information multimedia communication AG

AWS-Institut für digitale Produkte und Prozesse

CCS Center for Cognitive Science –
TU Kaiserslautern

Gefördert durch: