Aufgaben des Kompetenzzentrums / Restaurierung
Techniken
Stuckmarmor – Handwerkskunst mit Tradition und Präzision
Stuckmarmor, auch Scagliola genannt, ist eine traditionsreiche Technik zur Nachbildung von echtem Marmor – handwerklich gefertigt aus Gips, Leim und Farbpigmenten. Die Technik hat ihren Ursprung in der italienischen Renaissance und wurde bereits im 17. Jahrhundert in Klöstern und Palästen als kostengünstige, aber edle Alternative zu Naturstein eingesetzt.
Historischer Hintergrund:
Stuckmarmor wurde vor allem in Barock und Rokoko zur Gestaltung prunkvoller Innenräume verwendet – in Kirchen, Schlössern und repräsentativen Bauten. Die aufwändige Handarbeit und individuelle Maserung machten jede Oberfläche zu einem Unikat.
Besondere Merkmale:
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Manuelle Herstellung mit hohem künstlerischem Anspruch
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Individuell marmorierte Oberflächen mit polierbarer Struktur
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Flexibler als echter Marmor, leichter und einfacher zu formen
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Ökologisch, restaurierbar und langlebig
Einsatzgebiete:
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Denkmalpflege und Restaurierung historischer Bausubstanz
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Hochwertiger Innenausbau in öffentlichen und privaten Gebäuden
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Gestaltung exklusiver Unikate, z. B. Säulen, Gesimse, Wandfelder
Stuck – Gestaltung mit Tradition und Technik
Stuckarbeiten sind ein zentrales Gestaltungselement im Innen- und Fassadenbereich – von klassischen Profilen und Gesimsen bis hin zu modernen Raumakzenten. Gefertigt aus Materialien wie Gips, Kalk oder Zement vereint Stuck Handwerkskunst, gestalterische Vielfalt und bauphysikalische Funktionalität.
Tradition und Entwicklung:
Stuck hat eine jahrtausendealte Geschichte – bereits in der Antike wurden Decken und Wände kunstvoll mit Formteilen und Ornamenten gestaltet. Über Barock, Jugendstil bis zur modernen Architektur entwickelte sich die Technik stetig weiter – heute verbindet Stuck historische Ästhetik mit zeitgemäßer Bauweise.
Einsatzbereiche:
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Innenräume: Decken- und Wandprofile, Rosetten, Lichtvouten, Akustikelemente
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Außenbereich: Fassadengliederung, Gesimse, Fensterrahmungen, Bossen
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Denkmalpflege, Sanierung, individueller Innenausbau
Besondere Merkmale:
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Freie Formgestaltung und Maßanfertigung möglich
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Kombination mit moderner Technik (z. B. LED, Akustik, Klima)
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Hohe Wertigkeit, Langlebigkeit und gestalterischer Ausdruck
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Verarbeitung von Hand oder mit industriell vorgefertigten Elementen
Sgraffito – Handwerkliche Fassadenkunst mit Tiefe
Sgraffito ist eine traditionsreiche Kratzputztechnik zur dekorativen Gestaltung von Fassaden und Wandflächen. Dabei werden verschiedenfarbige Putzschichten übereinander aufgetragen und das Motiv in die oberste Lage eingeritzt, sodass die darunterliegende Farbe sichtbar wird. Das Ergebnis: kontrastreiche, dauerhafte Ornamente, Bilder oder Schriftzüge mit besonderer Tiefenwirkung.
Historischer Hintergrund:
Die Technik stammt aus der italienischen Renaissance und wurde im 16.–18. Jahrhundert vor allem in Süddeutschland, der Schweiz und Italien zur Fassadengestaltung eingesetzt. Auch in der Bauhaus- und Nachkriegszeit erlebte Sgraffito eine künstlerische Blüte.
Einsatzbereiche:
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Außenfassaden von Wohn- und öffentlichen Gebäuden
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Restaurierung historischer Sgraffiti an denkmalgeschützten Objekten
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Künstlerisch gestaltete Wandflächen im Innenbereich
Besondere Merkmale:
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Witterungsbeständige, farbstabile Gestaltung
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Einmalige, handgefertigte Oberflächen mit hoher Ausdruckskraft
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Kombination aus Handwerk, Gestaltung und Technik
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Einsatz von Kalk- oder Kalkzementputzen, eingefärbt mit mineralischen Pigmenten